Genetik

Ich halte es für selbstverständlich, das jeder Züchter die mendelschen Regeln beherrscht, leider entspricht das aber nicht der Realität. Also fang ich mal mit den Grundsätzen der Genetik an...

... erstmal ein paar Definitionen

  • Phänotyp beschreibt das äussere Erscheinungsbild, das was man sehen kann
  • Genotyp beschreibt die Gene des Tieres, welche für den Phänotyp verantwortlich sind und die Gene, die keine sichtbare Wirkung haben
  • rezessives Gen bedeutet das dieses Gen alleine keine sichtbare Wirkung hat, es muss in doppelter Ausführung vorliegen, damit die enthaltenen Informationen sichtbar werden
  • dominantes Gen bedeutet das dieses Gen nur einmal vorhanden sein muss damit die enthaltenen Informationen sichtbar werden
  • homozygot bedeutet das ein Gen in doppelter Ausführung vorhanden ist
  • heterozygot bedeutet das ein Gen in einfacher Ausführung vorhanden ist
  • Modifier sind Gene, die sich an andere Gene hängen und deren Wirkung beeinflussen
  • Dilutions sind Verdünner, die bewirken, das die ursprüngliche Farbe zum Teil nicht gebildet wird und somit neue Farben entstehen


Uniformitätsregel (1. Mendelsche Regel)

Diese Regel besagt, das die Nachkommen aus zwei reinerbigen Tieren, die sich nur in einem Merkmal unterscheiden alle gleich (uniform) aussehen. In einem dominant-rezessiven Erbgang setzt sich das dominante Gen durch und bestimmt den Phänotyp aller Nachkommen. Ist kein dominantes Gen vorhanden sind alle Nachkommen schwarz, da keine Dilutions zum Tragen kommen können.


Spaltungsregel (2. Mendelsches Gesetz)

Hier kommen wir zum spannenden Teil der Farbzucht. Sind die Ausgangstiere nicht reinerbig, so kommt es zu Trägereigenschaften (rezessives Gen, heterozygot). Verpaart man nun zwei Trägertiere miteinander ist bei einem Teil der Nachkommen das entsprechende Gen homozygot vorhanden und es kann seine Wirkung zeigen.

Sind die Farbgene Ausgangstiere heterozygot und dominant wird nur an einen Teil der Nachkommen dieses dominante Gen weiter gegeben und diese zeigen dann die entsprechende Farbe.

 


Somit müssen wir nur noch wissen, welches Gen bzw welche Genkombination welche Farbe auslöst und ob das Gen dominant oder recessiv ist und wir können uns jede beliebige Farbe basteln.


Aber Gene sind nicht nur für die Farben verantwortlich! Gene sind ebenso verantwortlich für Körperbau, Vitalität, Milchbildungseigenschaften und neben einigem anderen eben auch für Erbkrankheiten!

Alle tötlich verlaufenden Erbkrankheiten sind recessiv, das heißt man sieht es dem Tier nicht an ob es diese Krankheit vererbt oder nicht. Fatal wird es wenn ein Tier, das das Gen welches betreffende Krankheit auslöst mit einem Tier verpaart wird, das das selbe Gen trägt...