Ich halte es für selbstverständlich, das jeder Züchter die mendelschen Regeln beherrscht, leider entspricht das aber nicht der Realität. Also fang ich mal mit den Grundsätzen der Genetik an...
... erstmal ein paar Definitionen
Uniformitätsregel (1. Mendelsche Regel)
Diese Regel besagt, das die Nachkommen aus zwei reinerbigen Tieren, die sich nur in einem Merkmal unterscheiden alle gleich (uniform) aussehen. In einem dominant-rezessiven Erbgang setzt sich das
dominante Gen durch und bestimmt den Phänotyp aller Nachkommen. Ist kein dominantes Gen vorhanden sind alle Nachkommen schwarz, da keine Dilutions zum Tragen kommen können.
Spaltungsregel (2. Mendelsches Gesetz)
Hier kommen wir zum spannenden Teil der Farbzucht. Sind die Ausgangstiere nicht reinerbig, so kommt es zu Trägereigenschaften (rezessives Gen, heterozygot). Verpaart man nun zwei Trägertiere
miteinander ist bei einem Teil der Nachkommen das entsprechende Gen homozygot vorhanden und es kann seine Wirkung zeigen.
Sind die Farbgene Ausgangstiere heterozygot und dominant wird nur an einen Teil der Nachkommen dieses dominante Gen weiter gegeben und diese zeigen dann die entsprechende
Farbe.
Somit müssen wir nur noch wissen, welches Gen bzw welche Genkombination welche Farbe auslöst und ob das Gen dominant oder recessiv ist und wir können uns jede beliebige Farbe
basteln.
Aber Gene sind nicht nur für die Farben verantwortlich! Gene sind ebenso verantwortlich für Körperbau, Vitalität, Milchbildungseigenschaften und neben einigem anderen eben auch für
Erbkrankheiten!
Alle tötlich verlaufenden Erbkrankheiten sind recessiv, das heißt man sieht es dem Tier nicht an ob es diese Krankheit vererbt oder nicht. Fatal wird es wenn ein Tier, das das Gen welches
betreffende Krankheit auslöst mit einem Tier verpaart wird, das das selbe Gen trägt...