Zuchttauglichkeit

Sobald ein Züchter seine Zuchtziele formuliert hat, geht es an die Auswahl der geeigneten Tiere. Neben den Anforderungen, die jede einzelne Linie an die Tiere stellt, gibt es auch Grundvorraussetzungen, die entscheiden, ob ein Tier zuchttauglich ist oder nicht. Neben den genetischen Faktoren spielen da auch die Prägung und der aktuelle Zustand eine Rolle.

Meine Mädels bekommen mit vier bis sechs Monaten ihren ersten Wurf, dabei ist nicht das Alter entscheident, sondern der Reifegrad. Meine Erfahrungen haben gezeigt, dass sehr verspielte, pubertäre Mädels oft mit der Aufzucht überfordert sind. Zwar sind auch einige mit der Geburt gereift, aber dieses Risiko will ich nicht eingehen. Daher müssen meine Mädels erwachsen wirken, bevor sie gedeckt werden. Nervöse und ängstliche Mütter geben über die Muttermilch Stresshormone an ihren Nachwuchs weiter. Das ist weder für die Tiere schön, noch ist das konform mit meinem Wunsch ausgeglichene Jungtiere zu züchten, darum wird das Verhalten der angehenden Zuchttiere genau beobachtet und nur ausgelichene, offene Weibchen werden gedeckt. Reifen meine Mädels erst über sechs Monate werden sie nicht mehr gedeckt, da die Beckenmuskulatur im Alter an Elastizität verliert, was zu Geburtsschwierigkeiten führen kann. Ist die erste Aufzucht problemlos verlaufen, kann ein zweiter Wurf bis zu einem Alter von 10 Monaten erfolgen, soweit ein zweiter Wurf Sinn macht. (Ich produziere nicht für den Verkauf, angesetzte Würfe haben immer einen Sinn für meine Zucht.) Bei Geburtsschwierigkeiten oder Laktationsproblemen gehen keine weiblichen Nachkommen in die Zucht, da die Ursachen auch genetisch bedingt sein könnten.

Meine Böcke müssen ebenfalls reifen. Einen pubertären Bock decken zu lassen, erleichtert nicht die Rückführung ins Rudel. Da Charakter zum Teil auch genetisch bedingt ist, werden weder auffällig dominante noch auffällig scheue Tiere zur Zucht eingesetzt.

Ich setze natürlich nur gesunde Tiere zur Zucht ein. Zeigt ein Tier eine Infektanfälligkeit, durch Erkältung, wiederholte Abzesse usw.) wird es aus der Zucht genommen (zeigt es sich bereits vor Zuchteintritt, wird es gar nicht erst in die Zucht aufgenommen), ebenso die Nachkommen dieses Tieres. Geschwistertiere werden genaustens beobachtet und bei kleinsten Auffälligkeiten ebenfalls aus der Zucht genommen. Sollten Tumore auftreten, werden Geschwister und Nachkommen ohne weitere Beobachtung aus der Zucht genommen.

Ein Mindesgewicht, wie es andere Züchter haben, habe ich nicht. Ganz einfach, weil meine Chokolinie noch weit ab von den gewünschten Größen ist, es wird aber kontinuirlich auf eine akzeptable Größe hingearbeitet.

Passen die gesundheitlichen und charakterlichen Faktoren, dann wird der Körperbau beurteilt. Passt das auch, dann erst wird nach Farbe und Zeichnung geschaut.